Der Gespensterwald in Nienhagen ist einen Spaziergang wert. Es gibt viele schöne Fotomotive und man kann den Alltag hinter sich lassen. Wie kam der Wald aber zu seinem furchteinflößenden Namen?
Spukt es an der Ostsee? Das schoss mir am vergangenen Sonntag durch den Kopf. Am Frühstückstisch besprachen wir in der Familie, wohin wir heute einen Familienausflug machen.
Boltenhagen oder Kühlungsborn. Das sind die ersten Ziele, die uns einfallen. Wir möchten aber einmal einen anderen Ort kennenlernen. Mein Sohn brachte spontan das Ostseebad Nienhagen ins Spiel. Eine gute Idee, wie wir im Nachhinein festgestellt haben.
Steilküste und ein schöner Blick aufs Meer
Den kleinen Ort kannten wir bisher nicht. Zwischen Heiligendamm und Rostock-Warnemünde gelegen, ist das Ostseebad von Wald umgeben. Ein „Highlight“ ist die zwölf Meter hohe Steilküste. An dieser kann man langwandern und immer wieder direkt auf die Ostsee schauen. Ein schöner Blick. Das Wetter war klar und man konnte weit aufs Meer hinausschauen.
Keine Geister aber schöne Fotomotive
Wir entschieden uns auf dem Hinweg für diesen Weg. Unser Ziel war ein besonderer Teil des Nienhäger Holz. Besser ist diese Gegend als Gespensterwald bekannt.
Wie kommt das Waldgebiet zu diesem furchteinflößenden Namen? Diese Frage beantwortete sich, als wir nach gut 20 Minuten Fußweg angekommen waren. Wer einmal die Form der Bäume gesehen hat, der kann sich vorstellen, was manchem Besucher bei diesem Anblick durch den Kopf gegangen sein muss.
Dämmerung, Nebel und Wind werden die Vorstellungen von Gespenstern, Geistern und anderen Fabelwesen im Kopf manches Wanderers noch einmal bestärkt haben. Eines ist der Gespensterwald aber in jedem Fall: ein sehr schönes Fotomotiv. Und das zu jeder Jahreszeit.
Der Wald wurde 1943 zum Naturschutzgebiet erklärt. Die Bewohner der Gegend erzählen sich, dass der Wald dort läge „wo der Wind das Gras mäht“. Ein Grund dafür ist, dass die vom Seewind gebogenen Gräser so aussehen, als hätten sie alle die gleiche Länge.
Am Strand wieder zurück
Am Strand entlang ging es dann zurück nach Nienhagen. Wir konnten von unten die Steilküste hochschauen. Die Erosion durch Wind und Wasser führt dazu, dass jährlich etwas 25 Zentimeter dieser Küste wegbrechen.
Ein Strandspaziergang bei schönstem Wetter kann sehr entspannend sein. Ich erfreute mich an der Vielfalt der Steine, die überall am Strand herumlagen. Gerne hätte ich einen Hühnergott als Glücksbringer von unserem Ausflug mitgebracht. Gefunden habe ich leider keinen. Ein Erlebnis war der Ausflug aber trotzdem. Und ich weiß nun, dass es an der Ostsee nicht spukt.
Kann es etwas Schöneres als so einen wundervollen Tag an der Ostsee geben?
Für mich nicht. Die Ostsee ist auch im Herbst ein lohnendes Reiseziel. Das sollte ihr unbedingt mal erleben!
Lust auf einen Strandspaziergang im Herbst?
Hier zeigen wir dir, was man bei so einem Strandspaziergang alles finden kann.