Es ist wieder so weit: Glühweinduft, Lichterglanz, gebrannte Mandeln und Mutzen bringen uns in Weihnachtsstimmung. Für richtige Weihnachtsmarktfans ist das ein Ereignis, auf das sie sich schon Tage vorher freuen. Doch was ist das Besondere an diesem Zauber und welche Tradition steckt dahinter?

Wie viele Weihnachtsmärkte – je nach Tradition auch Christkindlmarkt oder Adventsmarkt genannt – es in Deutschland gibt, kann man gar nicht so gesichert sagen. Die Angaben schwanken zwischen 1500 und 3000 Märkte.

Die Tradition des Weihnachtsmarktes

Weihnachtsmarkt in Kiel
Weihnachtsmarkt in Kiel @ Kai Kokott

Die Ursprünge liegen in den spätmittelalterlichen Verkaufsmessen. Meistens dauerten diese einen Tag und gaben den Bürgern zu Beginn der kalten Jahreszeit die Möglichkeit, sich mit Fleisch und winterlichen Dingen einzudecken. Im 14. Jahrhundert kam dann der Brauch auf, Spielzeugmachern, Korbflechtern oder Zuckerbäckern die Teilnahme an solchen Märkten zu erlauben.

Da die Kinder schon in dieser Zeit kleine Geschenke an Weihnachten bekamen, konnten die Eltern diese auf den Verkaufsmessen erwerben. Neben Weihnachtsgeschenken, gab es damals schon geröstete Kastanien, Nüsse und Mandeln zu kaufen.  

Heute gibt es in Norddeutschland, neben den bekannten großen Märkten eine große Anzahl von kleinen, einzigartigen und schnuckligen Weihnachtsmärkten.

Übersichts-Karte der Weihnachtsmärkte an der Ostsee

Von Flensburg bis Ueckermünde haben wir euch unsere Geheimtipps in einer übersichtlichen Karte zusammengestellt. Taucht ein, in eine bunte, funkelnde Weihnachtswelt und erfahrt mehr über die unterschiedlichen Weihnachtsmärkte. Unser Klaubautermann zeigt euch auf der Karte unsere Geheimtipps. Klickt euch einfach mal durch:

Es fehlen noch Weihnachtsmärkte? Dann schreibt uns gerne an info@klabautermanns.de.

Der Weihnachtsmann kommt mit dem Schiff

… oder war es doch der Schlitten? Überzeugt euch selbst, bei der “Fischers Wiehnacht” in Niendorf am Timmendorfer Strand wird das wahre Rätsel gelöst.

Jeder Weihnachtsmarkt hat seinen ganz eigenen Zauber. Entflieht dem Weihnachtsstress und lasst euch in die wunderbare Weihnachts-Winter-Welt entführen.
Auch wir, die klabautermann’s Redaktion, sind auf ausgewählten Weihnachtsmärkten live dabei und nehmen euch mit. Bleibt einfach dran und schaut immer mal wieder hier vorbei. Denn nur hier und auf unserem Instagram Kanal bekommt ihr Insider Wissen aus erster Hand.

So lösen wir auch bald folgendes Rätsel:
„Es wird gekocht und gewerkelt, alle tragen eine rote Mütze und es ist doch nicht der Weihnachtsmann?”

… kennt ihr die Antwort? Und wisst welchen Weihnachtsmarkt wir meinen?

Weihnachtsmarkt im Wandel – Wusstest du das?

Die ersten Märkte gab es “leider” nicht in Norddeutschland. Der erste Weihnachtsmarkt wird in Wien erwähnt. 1296 erhielten die Wiener Händler von Herzog Albrecht I. von Österreich das Priveleg, einen „Dezembermarkt“ zur Versorgung der Wiener Bevölkerung abzuhalten. Im Jahre 1310 wurde ein Nikolausmarkt in München erstmals urkundlich erwähnt. 1384 verlieh König Wenzel der Stadt Bautzen das Recht auf Abhaltung eines freien Fleischmarktes. Dieser Markt fand jeweils am Samstag nach dem 29. September, dem Michaelistag, bis Weihnachten statt. Im Laufe der Zeit breitete sich diese Tradition im gesamten deutschen Sprachraum aus.

Weihnachtsmarkt im 17. Jahrhundert, © acrogame – Adobe Stock

Im 17. und 18. Jahrhundert findet ein schrittweiser Übergang vom Versorgermarkt hin zum stimmungsvollen Vergnügungsmarkt statt. Das lag vor allem daran, dass sich in dieser Zeit auch das Weihnachtsfest veränderte. War es vorher ein rein religiöses Fest, wurde es ab da mehr und mehr ein bürgerliches Familienfest. Geselliges Beisammensein in der Familie und Geschenke für die Kinder gewannen immer mehr an Bedeutung in der Mittel- und Oberschicht.

Die Weihnachtsmärkte stellten sich auf diesen Wandel ein. Es gab nun mehr Speisen und Getränke zu kaufen. Aber auch immer mehr Spielzeug wurde angeboten. Der bis heute bekannte Brauch, eine Krippe aufzustellen, stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Die ersten Krippen kamen aus Italien.

Größere Veränderungen gab es dann noch einmal ab 1920. Langsam entstanden überall in Deutschland Kaufhäuser. Viele der bisher angebotenen Waren verschwanden von den Märkten, weil die Kaufhäuser eine größere Auswahl zu günstigeren Preisen bieten konnten. Das war die Geburtsstunde des Weihnachtsmarktes, wie wir ihn heute kennen. Er wird folkloristischer. Tannenbäume und viele Lichter unterstreichen die gemütliche Atmosphäre. Buden werden nun traditioneller gestaltet. Feierliche Zeremonien und Musik aber auch Vergnügungen, wie Karussells prägen den Weihnachtsmarkt immer stärker. In katholischen Gegenden erfolgt dieser Wandel erst später. Mit dem Codex Iuris canonici von 1917/18, dem ersten einheitlichen Gesetzbuch für die römisch-katholische Kirche, ist die Adventszeit offiziell keine Fastenzeit mehr. Trotzdem halten viele Menschen noch lange Zeit an dem Fastengebot fest. Nach und nach ändert sich aber auch dort der Charakter der Weihnachtsmärkte.