Das Jagdschloss Granitz ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Insel Rügen und ein echter Besuchermagnet. Hoch gelegen auf dem Tempelberg und mit seinem 38 m hohen Turm wird es auch als die „Krone Rügens“ bezeichnet und bietet seinen Besuchern einen atemberaubenden Ausblick auf Rügen und die Binzer Bucht. Ein echtes muss für Touristen und Einheimische. Wenn du also die Insel Rügen besuchst, dann solltest du das Jagdschloss Granitz unbedingt besuchen. Das Jagdschloss ist natürlich nur eine von vielen Sehenswürdigkeiten auf Rügen.

Die Geschichte

Gebaut wurde fast nur im Sommer

Die Granitz, ein Waldgebiet auf der Insel Rügen, gehörte seit 1472 den Herren zu Putbus. Graf Moritz Ulrich I. ließ im Jahre 1726 das Jagdhaus „Solitüde“ errichten, das auf einer Waldlichtung stand und zwei freistehende Pavillons hatte. Nur vier Jahre später entstand in der Nähe auf dem Tempelberg, der höchsten Erhebung der Granitz, ein zweistöckiges Belvedere in Fachwerkbauweise. Es wurde schnell zu einem beliebten Ausflugsziel. Im Jahre 1810 wurde es dann abgerissen. Ursprünglich sollte es einem neuen Aussichtsturm im Stil eines mittelalterlichen Bergfrieds weichen. Dieses Vorhaben wurde nie umgesetzt.

Im Jahr 1814 erneuerten die Herren zu Puttbus dann das Jagdhaus im neogotischen Stil. Die Idee eines Jagdschlosses auf dem Tempelberg entstand erst später. Wilhelm Malte I. zu Putbus, der seit 1807 einen schwedischen Fürstentitel trug, fasste damals den Plan zur Errichtung eines Jagdschlosses auf dem Tempelberg.

In den Jahren 1837 bis 1846 wurde das Schloss in seinem Auftrag errichtet. Gebaut wurde fast ausschließlich in den Sommermonaten. Der Bau kostete gut 100.000 Taler und dauerte fast 10 Jahre, der Innenausbau noch länger.

Beliebtes Reiseziel europäischer Adliger und Prominenter

Der Berliner Architekt und Baumeister Johann Gottfried Steinmeyer errichtete das Schloss im Stil der norditalienischen Renaissancekastelle mit vier Ecktürmen und einem Mittelturm. Nach der Fertigstellung wurde das alte Jagdhaus abgerissen, und an seiner Stelle entstand 1847 das Gasthaus „Zur Granitz“. Das Jagdschloss war ein beliebtes Reiseziel für europäische Adlige und Prominente wie Friedrich Wilhelm IV., Christian VIII., Otto von Bismarck, Elizabeth von Arnim und Johann Jacob Grümbke.

Unter nationalsozialistischer Verwaltung und dann enteignet

Das Jagdschloss Granitz war bis 1944 im Besitz der Familie von Putbus. Nach der Inhaftierung von Malte von Putbus stand es unter Verwaltung der Nationalsozialisten und wurde später im Zuge der ostdeutschen Bodenreform enteignet. Es befindet sich bis heute in staatlicher Hand und wird als Museum genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen viele Einrichtungsgegenstände verloren, und einiges Kunstgut wurde nach Berlin gebracht. Von 1983 bis 1990 wurde das Schloss umfassend restauriert und das Inventar im alten Stil ergänzt. Bestrebungen des Sohnes von Malte von Putbus, Franz Fürst zu Putbus, den Familienbesitz zurückzuerlangen, scheiterten vor Gericht.

Heute ist das Jagdschloss Granitz ein wichtiges kulturelles Erbe und ein Touristenziel auf Rügen. Die Anlage wurde nochmals vor einiger Zeit mit einem Kostenaufwand von 7,9 Millionen Euro saniert.

Mittelturm nach den Plänen Schinkels

Wie ein Märchenschloss ragen die Schlosstürme, schon von Weitem sichtbar in den blauen Himmel. Zum Schloss kommt man mit der Rügenschen Kleinbahn, dem Jagdschloss Express, dem Fahrrad oder aber zu Fuß. Wer sich für einen Spaziergang auf den Tempelberg entscheidet, der sollte gut 30 Minuten für die Wanderung einplanen.

Der Mittelturm im Jagdschloss Granitz ist ein architektonisches Meisterwerk und ein Muss für jeden Besucher. Der Turm wurde im Jahr 1844 nachträglich nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel erbaut und erhebt sich majestätisch in der Gebäudemitte, im ehemaligen Hofraum. Mit seinen 38 Metern Höhe ist er das beeindruckendste Merkmal des Schlosses.

Im Inneren des Turms befindet sich eine freitragende Wendeltreppe mit 154 gusseisernen Stufen. Diese Treppe ist ein wahres Kunstwerk und wurde so konstruiert, dass die statischen Kräfte der schweren Eisentreppe vollständig von den Seitenwänden des Turms aufgenommen werden. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Treppe quasi in den Turm eingespannt ist und dennoch stabil und sicher ist.

Die Aussichtsplattform auf dem Dach des Turms bietet einen atemberaubenden Panoramablick in alle Richtungen. Besonders beeindruckend ist der Blick in Richtung Süden und Osten, wo man die Insel Rügen in ihrer ganzen Pracht sehen kann. An klaren Tagen kann man sogar bis zur Insel Usedom blicken. Der Ausblick von der Plattform ist unvergesslich und lohnt sich allemal.

Das Museum: Spannende Ausstellungen und Sammlungen

Das Jagdschloss Granitz auf Rügen beherbergt eine faszinierende Sammlung von Ausstellungen, die Besucher in eine vergangene Zeit entführen. Eine der beeindruckendsten Ausstellungen im Schloss ist die Waffensammlung, die eine umfangreiche Sammlung von Waffen und Rüstungen aus verschiedenen Epochen enthält. Diese Waffen wurden einst von der Fürstenfamilie bei ihren Jagdausflügen verwendet und vermitteln ein Gefühl der Geschichte und Tradition.

Eine weitere faszinierende Ausstellung im Schloss ist die Gemäldesammlung, die eine Vielzahl von Gemälden und Skulpturen aus verschiedenen Epochen enthält. Die Sammlung umfasst Werke von bekannten Künstlern wie Lucas Cranach dem Älteren und Johann Heinrich Dannecker. Die Ausstellung vermittelt ein Gefühl für die Kunst und Kultur der Vergangenheit und zeigt die Vielfalt und Schönheit der Werke.

Zusätzlich zu den Waffensammlungen und Gemäldesammlungen gibt es im Schloss auch eine Sammlung von Jagdtrophäen sowie eine Sammlung von Porzellan und Silber, die die Eleganz und den Stil vergangener Zeiten widerspiegelt. Insgesamt bieten die Ausstellungen im Jagdschloss Granitz eine faszinierende Reise durch die Geschichte und Kultur der Insel Rügen und ihrer Fürstenfamilien.

Gastronomie im Wirtshaus und im Waldbiergarten

Erweitere deinen Aufenthalt im Jagdschloss mit dem vielseitigen gastronomischen Angebot vor Ort. Im „Wirtshaus im Jagdschloss“, das sich im Gewölbekeller des Jagdschlosses Granitz befindet, werden dir regionale und nationale Spezialitäten serviert.

Jagdschloss Granitz Gastronomie Insel Rügen
Jagdschloss Granitz Gastronomie Insel Rügen | Foto: RCphoto Adobe Stock

Auf der Schlossterrasse kannst du im Freien hausgemachte Kuchen, Suppen und Würste genießen. Im Waldbiergarten werden dir schnelle Gerichte vom Grill und aus dem Kessel angeboten.

Mehr informationen auf den Webseiten www.wirtshaus-jagdschloss.de und www.waldbiergarten-granitz.de

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Fazit: Ein Besuch des Jagdschlosses Granitz auf Rügen ist ein unvergessliches Erlebnis. Die imposante gotische Architektur, die beeindruckende Wendeltreppe und die Aussichtsplattform auf dem Mittelturm bieten einen atemberaubenden Panoramablick auf die Insel und das umliegende Meer. Die Ausstellungen im Schloss sind faszinierend und die Umgebung des Granitzwaldes lädt zum Spazieren und Entspannen ein. Wer die Insel Rügen besucht, sollte unbedingt das Jagdschloss Granitz besuchen und sich von seiner Schönheit und Geschichte verzaubern lassen.

Mehr Infos findet ihr auf der Webseite vom Jagdschloss Granitz: www.mv-schloesser.de/de/location/schloss-granitz/